Bei der Bestimmung der Gesamtaktivität kann
man nicht angeben, welche Radionuklide die Strahlung
verursacht haben. Da die
einzelnen Radionuklide aber für den Menschen unterschiedlich
gefährlich sind, muß man
sie aus Gründen des Strahlenschutzes einzeln bestimmen. Fast alle Radionuklide senden
Gammaquanten einer charakteristischen Energie aus (siehe Tabelle).
Durch Bestimmung der Gammaenergien lassen sich die
Radionuklide identifizieren. Dafür verwendet man heute
bevorzugt Halbleiterdetektoren. Der Halbleiterdetektor besteht
im Prinzip aus einer Halbleiterdiode, die in Sperrichtung
betrieben wird. Dringt ein Gammaquant in die Sperrschicht ein,
wird in ihr ein Elektron-Loch-Paar erzeugt. Die
Ladungstrennung führt zum Aufbau einer elektrischen Spannung.
Im Idealfall wird das Gammaquant dabei "aufgezehrt"
(siehe Photoeffekt) und die
gesamte Energie auf das Elektron übertragen. Die Amplitude
des Spannungsimpulses ist dann der übertragenen Energie
proportional. Die nachgeschaltete Elektronik braucht also nur
die Spannungsimpulse nach ihrer Amplitude zu sortieren und zu
zählen. Über einen Bildschirm oder einen Drucker erhält man
dann eine Darstellung, wie sie ganz unten zu sehen ist. Auf
der X-Achse sind die Gammaenergien in Form schmaler Kanäle
angegeben, auf der Y-Achse die Anzahl der Impulse, die von
Gammaquanten bestimmter Energie erzeugt worden sind.
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